Marmor aus dem Tessin

Tief im Maggiatal liegt ein kleines unscheinbares Dorf namens Peccia. Das Dorf würde vermutlich niemand kennen, gäbe es nicht in einem Seitental einen Steinbruch, wo Marmor abgebaut wird. Es ist der einzige Ort in der Schweiz, wo dieses Material gewonnen wird. Der Marmor wird gerne für Fussböden, Fassaden oder den Innenausbau verwendet.

Die Fassade der Kirche von Mogno, welche vom berühmten Tessiner Star-Architekten Mario Botta entworfen wurde, besteht hälftig aus Maggia Granit und aus Peccia Marmor.

Das weisse Gestein zieht auch jährlich Scharen von Bildhauern an, welche dieses Material gerne für ihre kreativen Werke nutzen. Nicht umsonst gibt es in Peccia seit 1984 die Bildhauerschule Scuola di Scultura di Peccia.

Der Peccia-Marmor wird auch Cristallina-Marmor genannt. Er ist, wie der Name schon andeutet, ein wenig kristalliner als der berühmte Carrara Marmor. Gemäss Hersteller, soll aber genau dieser Umstand den Peccia Marmor auch robuster gegen Verwitterung machen.

Im Steinbruch von Peccia gibt es, im Gegensatz zum Carrara-Steinbruch in Italien, meines Wissens keine öffentlichen Führungen. Allerdings führt ein Wanderweg mitten durch den Steinbruch. So kann man sich doch immerhin einen groben Eindruck davon verschaffen, vielleicht am besten am Wochenende, wenn nicht gearbeitet wird.

Das Internationale Bildhauerzentrum, welches sich direkt am Dorfeingang von Peccia befindet und im Jahr 2021 neu eröffnet wurde, ist allerdings für das Publikum offen und der Eintritt ist frei.


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